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Wanderung bis zum “Best Slot” am 6.September 2007

Neue Info vorab: Diese Wanderung wird man in Zukunft so leider nicht mehr machen können, denn in den Best Slot kommt man nur noch mit einem Touranbieter in Page. Man hat nur noch die Möglichkeit mit einem Hummer hinzufahren. Man bekommt kein Hiking-Permit mehr, was wir absolut nicht verstehen können. Angeblich sollen im Water Holes Canyon noch “Grenzschilder” aufgestellt werden. Sehr sehr schade....

Beim 3. Versuch hatten wir (Susi und Helge) endlich die Permits für die Coyote Buttes North gewonnen. Wir freuten uns sehr, hätten aber auch verkraftet, wären wir leer ausgegangen. Schließlich lag unser letzter Besuch der Wave erst ein halbes Jahr zurück. Allerdings war er regelrecht ins Wasser gefallen (Beweis). Überschwengliche Freude über den Permitgewinn sahen wir einem Schweizer Ehepaar an. Schön, wenn Augen so strahlen können!

Am Zugang zum Water Holes Canyon waren wir schon mehrere Male vorbeigekommen. Bekannt war er uns vor allem durch das im Canyon klemmende Autowrack aus dem Bericht von Lal@. Durch das vor 2 Tagen gekaufte Buch "Canyon Hiking Guide to the Colorado Plateau" von  Michael Kelsey waren wir aber nun neugierig geworden auf den Best Slot und beschlossen, das schöne Wetter des heutigen Tages auszunutzen und den unbekannten Canyon zu suchen.

Zunächst besorgten wir uns beim “Parkplatzhäuschen” zum Upper Antelope Canyon die Permits für 5 $ pro Person. Die Indianerin überreichte uns eine einfache Karte und wies uns darauf hin, nicht weiter als bis zur ersten Powerline laufen zu dürfen. Diese Anweisung überhörten wir einfach, schließlich lag unser Ziel weit dahinter...
Entsprechend der Empfehlung von Kelsey haben wir uns nicht auf eine Diskussion über die Gründe eingelassen. Sollte  jemand wissen, warum man eigentlich nicht weitergehen darf, würden wir uns über eine kurze Info per E-Mail freuen.

(Isabel Synnatschke hat jetzt Licht ins Dunkel gebracht und einen (wie immer) sehr schönen Bericht über den Water Holes Canyon auf ihrer Homepage.)

Danach fuhren wir nach Page in die Library, nutzten den kostenlosen Internetzugang und besorgten uns einige
GPS-Koordinaten (u.a. vom Best Slot).

Nach einer kleinen Stärkung begaben wir uns zum Ausgangspunkt. In der Nähe der Brücke an der 89 (ca. 8 km südlich von Page) stellten wir unser Auto ab. Während wir uns noch mit Sonnenschutz einrieben, fuhren zwei weitere Autos vor. Eines war schnell wieder verschwunden, aus dem anderen stiegen 2 Männer aus und begaben sich in die Schlucht. Uns war klar, dass sie nicht dasselbe Ziel haben konnten wie wir, schließlich hatten sie keinerlei Proviant dabei. Sie machten wahrscheinlich nur einen Minihike zum Autowrack.

Um 11 Uhr starteten wir endlich unsere einsame Wanderung. Steintürmchen wiesen uns den leichten Weg hinab in den Canyon.

Nach einigen Metern wurde der Canyon etwas enger, ein paar leichte Kletterpassagen waren zu bewältigen. Wir scheiterten an einem kleinen wassergefüllten Pothole, schließlich waren wir noch potholewasserscheu, was sich jedoch im Verlauf des Urlaubs ändern sollte.

Waterholes Canyon
Susi in ihrem Element
Pothole

Wir gingen einige Meter zurück und kletterten in einer engen Passage senkrecht aus dem Canyon heraus. Danach ging es dem Rat von Kelsey folgend am Rim entlang in Richtung Powerline.

Waterholes Canyon von oben
WIe komme ich jetzt da hoch?

Ob diese Kuh den Best Slot wohl gefunden hat?
Muh

Dieser kleine Flaschengeist wollte uns leider keine 3 Wünsche erfüllen.


Der Canyon verbreiterte sich und unser Weg führte durch einen breiten Wash. Aufgrund der Regenfälle in den vergangenen Tagen war der Sand noch etwas verdichtet, so dass wir schnell vorwärts kamen.
 

In diesem Sackgassen-Canyon mussten wir wieder umkehren.

Kurz darauf durften wir wieder einige schöne Engstellen durchklettern.

Sackgasse
fast geschafft

Unser GPS wies uns den Weg Richtung Süden in den Middle Fork, wo wir den Best Slot finden sollten.

West Fork
Hoodoos am Wegesrand

So langsam wurden wir aber etwas ungeduldig und hatten die Nase vom Washwandern voll. Die Sonne brannte uns schon gewaltig in den Nacken. Hinter dieser Engstelle sollte unser Ziel laut GPS liegen. NIX zu sehen, nur WASH, so weit das Auge reicht.

Zielstrebig bogen wir in einen Seitencanyon ab - auch NIX. Im Schatten stärkten wir uns erstmal mit Chips und Beef Sticks. Die Suche in einem zweiten Seitencanyon war ebenfalls vergeblich. Ein “Schweinefels” munterte uns aber wieder etwas auf. Von einem kleinen Hügel aus verschaffte ich mir einen Überblick der Gegend und wollte einen letzten Versuch in einem vermutlichen Canyon starten.

Durchgang
Marching Stone
Der letzte Versuch!

Susi streikte, denn sie dachte an den langen Rückweg. Sie fand ein schattiges Plätzchen und ruhte sich aus.

Erwartungsvoll trieb mich meine Neugier schnell voran. Ich wurde nicht enttäuscht, denn der Best Slot empfing mich mit offenen "Canyonwänden".  Das nun in Strömen fließende Adrenalin setzte (wie so oft im Südwesten) ungeahnte Energien in mir frei.

In meinem Wüstenrausch ging ich in den Best Slot hinein und wurde in seinen Bann gezogen. In dem sehr dunklen Mittelteil, wo an fotografieren fast nicht zu denken war, war es richtig unheimlich aber angenehm kühl. Zwei kleine Stufen musste ich überwinden und kam nach ca. 20 Minuten ans andere Ende. Auf dem Rückweg bekam ich wieder ganz neue Einblicke, welche ich (wie so oft) möglichst ALLE mit der Kamera festhalten wollte.  Der Best Slot erinnerte mich etwas an den Antelope Canyon.

Best Slot - Eingang
Best Slot
Best Slot
Best Slot

Nach einer dreiviertel Stunde musste ich langsam wieder zu meiner Frau zurück, sie machte sich bestimmt schon Sorgen, ob ich nicht stecken geblieben bin.

Erstaunlich, wie gut sie mich kennt, denn im Wash einige Meter von ihrem Ruheplatz entfernt, liefen wir uns in die Arme!

Überglücklich (zumindest ich :) ) traten wir den Rückweg an. Zu müde für weitere Klettereien wählten wir den einfacheren Weg am rechten Rim entlang.

unglaublich
The Golden Wall


Nach 6h 15min und langen 17.8 km kamen wir erschöpft aber glücklich bei ca. 35°C endlich wieder bei unserem Jeep an. Das Autowrack konnten wir nur noch von der Brücke aus bestaunen.
Laut GPS haben wir 2h Pause gemacht, von denen bestimmt 1h 30min Fotopausen waren.  :)

Weitere Bilder gibts in unserer Galerie September 2007 ab Bild 27.

Hier kann man sich anschauen, wie es hinter dem Best Slot weiter geht!

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