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Besuch der Adeii Eechii Cliffs südlich von Tuba City,AZ am 29.9.2009

Meistens ist es ja immer das gleiche Spiel. Man sieht ein oder mehrere schöne Bilder im Internet von einer unbekannten Gegend und wird neugierig. “Da möchte ich auch hin.” USA-Foren und Suchmaschinen bringen aber erstmal kein Licht ins Dunkel. Man bleibt aber an dem Thema dran und so nach und nach erfährt man immer mehr. Man kommt dem Ziel näher. Andere Wüstenjäger sind auch auf der Felsensuche. desert-Gerd hat seine Erlebnisse in seinem Reisebericht beschrieben. Es hatte sich also bestätigt, daß der besagte “Red Canyon” südlich von Tuba City (Arizona) zwischen der Ward Terrace und dem Moenkopi Plateau liegt. Was als Red Canyon bezeichnet wird, ist tatsächlich ein Teilbereich der Adeii Eechii Cliffs. Es handelt sich also nicht um eine Schlucht, sondern wie der Name schon sagt Felsklippen.

Die Anfahrt von Gerd war mir zu unklar und zu weit von Tuba City, wo wir im schönen Quality Inn Motel übernachteten, entfernt. Was lag also näher, als eine eigene Route mit ExpertGPS auf einer Topomap zu basteln und damit unser GPS-Gerät zu füttern. Ich setzte alle 2 bis 6 Meilen einen Wegpunkt auf der möglichen Fahrstraße entlang der Felskannte.

Am 29.9.2009 war es dann endlich soweit. Nach einem guten Frühstück im Hogan Restaurant (ist im Zimmerpreis inbegriffen) starteten wir unsere Entdeckungstour. An der Kreuzung der Straßen SR160 und SR264 fuhren wir nach Westen und bogen nach 3.1 Meilen nach links auf die Indian Route 6731 ab. Auf dieser Washboardpiste erreichten wir nach weiteren 6.6 Meilen unseren ersten Wegpunkt. Wir bogen wieder nach links Richtung Süden ab. Die Spannung stieg und wir fragten uns, was wir heute wohl so alles sehen würden. Mit der Routenverfolgung klappte es allerdings nicht so recht, mein Garmin ärgerte mich ziemlich. Also peilten wir auf der gut zu befahrenden Straße einen Wegpunkt nach dem anderen an und kamen so gut voran. Nach einigen Meilen tauchten linker Hand die ersten roten Felsen auf. So ganz falsch waren wir also nicht.
Als wir im Osten fast nur noch Rot sahen und uns eine Felsnadel zuwinkte, entschieden wir uns, die nächste Straße in diese Richtung einzuschlagen, um uns dort genauer umzusehen. Unser wunderbarer Nissan X-Terra hatte mit den sandigen Passagen kein Problem und wir fanden einen geeigneten Parkplatz unmittelbar vor den Felsen. (gefahrene km nach Verlassen der IR6731: 23 Kilometer)

hier wohnt die Navajofamilie

Überrascht stellten wir fest, daß sich an diesem abgelegenen Ort eine Indianerfamilie niedergelassen hat. Direkt umgeben von roten Klippen ist die Aussicht jedenfalls traumhaft. Die Pferde der Bewohner begrüßten uns mit fröhlichem Wiehern.
Der Häuptling ”Roter Reiter” kam sogleich angeritten, um unser Permit zu kontrollieren.   ;)

 Vor lauter roter Felsen wussten wir zunächst gar nicht, wo wir hinlaufen sollten.
Adeii Eechii Cliffs Panorama (1MB)

Was gibts denn hier zu sehen?

einsturzgefährdet

Rote Steine soweit das Auge reicht!

Alles in meiner Lieblingsfarbe!

Felsen-Spiegelei

Balanced Rock

Verschoben

Gegen Mittag zog dann plötzlich ein heftiger Wind auf, welcher sich innerhalb kürzester Zeit zu einem äußerst unangenehmen Sandsturm entwickelte. Interessant zu beobachten war, wie riesige Wolken aus Sand im Tal an den Roten Felsen entlang hin und her wanderten. Als wieder einmal eine an uns vorbeigezogen war, nutzte ich die Gelegenheit für ein paar sandkornfreie Schnappschüsse. Danach musste ich die Kamera schnell wieder in Sicherheit bringen. Augen, Nase und Ohren konnten wir leider nicht so leicht schützen. Der Sand knirschte zwischen den Zähnen, während wir den Rückweg zum großen Teil mit geschlossenen Augen bewältigen mussten.

Wegen des Sandsturmes konnten wir uns nur einen sehr kleinen Bereich der Adeii Eechii Cliffs anschauen. Sicher gibt es dort noch viel mehr zu entdecken, schließlich erstrecken sie sich noch über mehrere Kilometer gen Süden. Doch trotz der Kürze des Aufenthaltes war die Grenze zur “Überdosis” an roten Steinen schon fast erreicht.
Die volle Dröhnung gibt es dann zum Sonnenuntergang bei idealem Fotolicht, denn die Adeii Eechii Cliffs schauen genau gen Westen.
 

Sandsturm

Sandsturm

Hinweis:
Inzwischen hat mir Philippe Schuler von einer sehr unangenehmen Begegnung mit einem Indianer vor Ort berichtet. Offenbar sind Touristen in diesem Gebiet nicht bei allen Indianern willkommen. Philippe und seine Mitreisenden wurden sogar bedroht. Man sollte also gründlich überlegen und abwägen, wie wichtig einem die Erkundung der Gegend ist.
Hier und hier kann man mehr darüber lesen.

Nachtrag:
Hier schildert Rainer Großkopf, wie und wo man die erforderlichen Permits erhalten und die Gegend ganz offiziell erkunden kann.

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